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Die Angst der Internetausdrucker vor dem Google

Die von Presse und Politik herbeigeredete Ablehnung von Google Street View treibt skurrile Blüten. In Fefes Blog erschien jetzt ein Link auf einen Artikel der Rheinischen Post. Die im Artikel mit vollem Namen(!) genannten Bürger Ludwig H. (83), Konrad R. sowie Anne und Erich J. wollen nicht, dass ihre Privatsphäre durch Google Street View verletzt wird. Deshalb stellten sie sich vor ein Haus in Düsseldorf-Wersten und ließen sich vom Fotografen dort für ein Internetfoto ablichten, auf dem neben allen Gesichtern sogar die Hausnummer erkennbar ist. Alles weitere steht im Telefonbuch und im Branchenbuch, sogar dass in dem abgebildeten Wohnhaus auch ein Ingenieurbüro seinen Platz hat.

Der besondere Witz ist, dass ihre Häuser mutmaßlich gar nicht in Google Street View erfasst werden, weil die Eingangsfassaden nur von einem Fußweg aus einsehbar sind, der vom Kamerawagen gar nicht befahren werden kann. Lediglich die der Straße zugewandte Giebelwand von Haus Nummer 43 wird, wenn überhaupt, in Street View zu sehen sein. Die Häuser 47 und 53 der anderen Beschwerdeführer dagegen sind von der Fahrbahn des Mendelwegs aus gar nicht zu sehen, wie das Video auf e-rent.de deutlich zeigt.

Wer erklärt diesen netten alten Herrschaften jetzt, was SWIFT, ELENA, Vorratsdatenspeicherung, DNS-Sperren, Mautbrücken, Reifendrucksender und biometrische Ausweisdaten sind?
Warum nicht?

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Kommentare

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Werkzeugblogger am :

Das genannte Beispiel kann man ohne Worte stehen lassen.

Die Menschheit ist blöd - so ist es nun einmal auch nach zig tausend Jahren der Evolution. Öffentlich für seine Intimsphäre eintreten und gleichzeitig alles was man schützen will und noch mehr der Öffentlichkeit preisgeben. Und morgen an der Supermarktkasse gerne wieder die PLZ nennen und mit Payback bezahlen.

Und das Politiker nun Ihre Häuser pixeln lassen war kaum anders zu erwarten. Ihre Nebeneinkünfte sind auch gepixelt zu Unkenntlichkeit. Verflechtungen zur Wirtschaft - gepixelt. Abrechnungen auf Kosten der Steuerzahler - gepixelt.

Andreas Alin am :

Super Artikel. Drastischer können die genannten Menschen nicht zeigen, dass sie die Sache nicht wirklich verstanden haben.

Ich kann den Wirbel um Google Streetview auch nicht verstehen. Im Vergleich zu Vorratsdatenspeicherung und Co. ist das doch wirklich harmlos und zeigt nicht mehr, als sowieso jeder sieht: Nämlich die Straßenansicht der Häuser. Von wegen Privatsphäre.

Vermutlich liegt es daran, dass die Internetausdrucker sich hier im Gegensatz zur Vorratsdatenspeicherung, E-Perso und Co. etwas bildlich vorstellen können. Der Sachverhalt Google Streetview ist ja viel leichter zu verstehen und bedarf keiner wirklichen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Das sind dann paradoxerweise die Gleichen Leute, die Argumentieren, dass die Staatsmacht ruhig auch eine Kamera in deren Schlafzimmer anbringen kann, wenn es der Terrorismusverhinderung dient.

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