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"Was, frage ich euch, hat Google je für uns getan?"

Wer erinnert sich nicht an die Szene aus "Das Leben des Brian", in der das konspirative Treffen der Volksfront von Judäa zu einer umfassenden Aufzählung der Errungenschaften der Römischen Kultur wird?

Hier ist die Szene mit neuem Synchronton (leider wurden die verschiedenen Stimmen alle von einer Person gesprochen und die Stimmlage nachträglich stark verändert, dadurch klingt der Ton etwas seltsam).

Die Verschwörer heißen Ludwig, Konrad, Anne und Erich und sie protestieren gegen die Ausspähung ihrer Kontakte und der Kontakte ihrer Kontakte, indem sie hundertfach ihre Fotos und die ihrer Häuser ins Netz setzen. Herrlich absurd! Äh, …

Gefunden in der taz vom 27. August 2010.

Bielefeld: SIE wollen nicht auffliegen

Man stelle sich vor: im November startet endlich auch in Deutschland Google Street View. Tausende von Nerds stürzen sich sofort auf http://maps.google.de, tippen "BIELEFELD" ein, ziehen den Pegman auf die vermeintliche Hauptstraße und entdecken in Sekundenschnelle, dass sich an der Stelle nur ein paar Bäume und Feldwege befinden. Die Bielefeldverschwörung wäre augenblicklich aufgeflogen. Damit das nicht passiert, haben SIE jetzt eine Webseite online gestellt, in der SIE so tun, als plane die gesamte Stadt ihre eigene Verpixelung.
Was für eine kontraproduktive Aktion! Daran erkennt man doch erst recht, dass es sich bei BIELEFELD nur um ein Phantasieprodukt handeln kann. Stattdessen hätte man einfach Bilddaten einer realen Stadt verwenden können, zum Beispiel aus dem polnischen Zabrze. Welche physisch exisitierende Stadt würde sich schon vor Besuchern verbergen wollen? "Hilfe, Kundschaft! Versteckt euch, Touristen!"? Wer soll denn solche absurden Sätze wie "Die Stadt Bielefeld hat das Unternehmen Google mit Schreiben vom 1. Februar 2010 darauf hingewiesen, dass Aufnahmen der Stadt für den Dienst Google Street View generell nicht erwünscht sind." glauben? SIE stehen mit dem Rücken an der Wand.

Stadt Duisburg veröffentlicht "43 Loveparade Geheimdokumente" durch Einstweilige Verfügung

Die Stadt Duisburg veröffentlicht gerade weltweit ein Gutachten einen Zwischenbericht samt sämtlicher Anhänge zu den Vorgängen rund um die tödliche Katastrophe bei der diesjährigen Loveparade. Zur Maximierung der Verbreitung nutzt sie den bekannten Streisandeffekt.

Das funktioniert so: eine von der breiten Öffentlichkeit bisher kaum beachtete Website, die das zu veröffentlichende Material zur Verfügung stellt (43 PDF-Dateien mit Anhängen), wird durch eine Anwaltskanzlei per Einstweiliger Verfügung daran gehindert, weil das Anbieten der Anhänge angeblich gegen das Urheberrecht verstoße. Die gerichtliche Aktion führt dazu, dass die Dateien innerhalb kürzester Zeit anderenorts auftauchen, beispielsweise auf Indymedia, diversen Torrents und einer Webseite des Deutschen Journalistenverbandes.

Resultat: die PDF-Dateien werden nun als "43 Loveparade Geheimdokumente" tausendfach gelesen und weiterverbreitet.

Die Ursprungsseite xtranews.de hat jetzt einen Spendenaufruf gestartet, um die vermutlich entstehenden Kosten in Höhe von rund 7.500 Euro wieder hereinzubekommen.

Und Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland braucht wohl dringend mal einen fähigen PR-Berater, solange er noch im Amt ist.

Zum Weiterlesen:
Pottblog: Adolf Sauerland (CDU), Duisburgs Oberbürgermeister, mahnt Blog wegen der Veröffentlichung von Loveparade-Gutachten ab
Augsburger Allgemeine: Loveparade – Duisburgs OB Sauerland mahnt Blogger ab
Netzpolitik.org: Loveparade – Stadt Duisburg untersagt Blog Veröffentlichung von Dokumenten
Lawblog: Der erbärmliche Oberbürgermeister

Wacker, Wacker eh eh :-)

Gestern hat der Fußballclub meiner Stadt in einem kleinen Ort im Süden drei Tore geholt.

Auf Ostwestf4le.de entdeckte ich, dass es für Fans des BVB 09 sogar ein Lied dazu gibt, dass ich irgendwo schon mal gehört zu haben glaube, jedenfalls so ähnlich:

14. August 2010, Borussia Dortmund – Wacker Burghausen, 0:3

Der Sänger Muri (Mr. Marius Müller) gründet übrigens gerade eine Band und sucht Musiker für Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards.

Die Angst der Internetausdrucker vor dem Google

Die von Presse und Politik herbeigeredete Ablehnung von Google Street View treibt skurrile Blüten. In Fefes Blog erschien jetzt ein Link auf einen Artikel der Rheinischen Post. Die im Artikel mit vollem Namen(!) genannten Bürger Ludwig H. (83), Konrad R. sowie Anne und Erich J. wollen nicht, dass ihre Privatsphäre durch Google Street View verletzt wird. Deshalb stellten sie sich vor ein Haus in Düsseldorf-Wersten und ließen sich vom Fotografen dort für ein Internetfoto ablichten, auf dem neben allen Gesichtern sogar die Hausnummer erkennbar ist. Alles weitere steht im Telefonbuch und im Branchenbuch, sogar dass in dem abgebildeten Wohnhaus auch ein Ingenieurbüro seinen Platz hat.

Der besondere Witz ist, dass ihre Häuser mutmaßlich gar nicht in Google Street View erfasst werden, weil die Eingangsfassaden nur von einem Fußweg aus einsehbar sind, der vom Kamerawagen gar nicht befahren werden kann. Lediglich die der Straße zugewandte Giebelwand von Haus Nummer 43 wird, wenn überhaupt, in Street View zu sehen sein. Die Häuser 47 und 53 der anderen Beschwerdeführer dagegen sind von der Fahrbahn des Mendelwegs aus gar nicht zu sehen, wie das Video auf e-rent.de deutlich zeigt.

Wer erklärt diesen netten alten Herrschaften jetzt, was SWIFT, ELENA, Vorratsdatenspeicherung, DNS-Sperren, Mautbrücken, Reifendrucksender und biometrische Ausweisdaten sind?
Warum nicht?

Google Street View jetzt wieder in 3D

Kontextmenü
Auch nach dem 1. April 2010 mit 3D-Modus: Google Street View
Googles virtueller Reisebus "Street View" erlaubt eine Art 3D-Darstellung. Man benötigt dazu eine Rot-Cyan-Brille (bei mir lag noch eine Anaglyphenbrille aus c't 15/2009 herum) und erhält nach einem Rechtsklick auf die Streetview-Darstellung und Auswahl des Menüpunktes "3D mode on" eine dreidimensionale Darstellung der Straßenansichten.

Es scheint sich lediglich um eine Art Pseudo-3D-Darstellung gewöhnlicher 2D-Fotos zu handeln. Die Darstellung wirkt seltsam kulissenhaft, als seien die Fotos mit der Schere zerschnitten und die Teile in unterschiedlicher Entfernung zum Betrachter angeordnet worden. Allem Anschein nach kombiniert Google die normalen Panoramafotos der Street-View-Kamerafahrten mit den Tiefeninformationen des an Bord befindlichen Laserscanners. Aber wer weiß, vielleicht machen die Street-View-Autos ja demnächst Fahrten mit Stereokameras, um echte 3D-Ansichten realisieren zu können.

Google Maps Street View 3D
Das 3D- Männ- chen
Vom ersten bis zum siebten April 2010 war die Funktion schon einmal verfügbar. Damals konnte man das orangefarbene Männchen namens Pegman auf allen StreetView-Aufnahmen finden. Klickte man es an, setzte es seine 3D-Brille auf und die Darstellung wechselte in den Anaglyphenmodus.

Als das 3D-Männchen nach einer Woche wieder verschwand, wurde die Aktion allgemein für einen Aprilscherz gehalten. Tatsächlich wanderte die Funktion lediglich ins Kontextmenü.
Mit Polfilterbrillen aus dem Kino ist der 3D-Effekt nicht zu sehen. Auch Rot-Blau-Brillen oder Rot-Grün-Brillen sind ungeeignet. Es muss schon eine Rot-Cyan-Brille sein.

3D-Anaglyphenbilder kann man übrigens ganz leicht selbst machen. Man benötigt dazu eine beliebige Digitalkamera und ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm. Hier ist die Anleitung: 3D-Bilder selbstgemacht

Wie man OpenOffice 3.3 (Beta) in Ubuntu 10.04 installiert

So, die Beta von OpenOffice 3.3 ist raus und traditionell gibt es dazu hier eine Installationsanleitung.
  1. OpenOffice 3.3 beta herunterladen. Je nach Betriebssystemversion als rund 160 Megabyte großes Archiv mit 64-Bit- oder 32-Bit-DEB-Paketen.

  2. Nach dem Download das Archiv auspacken: in Nautilus mit der rechten Maustaste auf die Archivdatei (diese heißt als 32-Bit-Version beispielsweise OOo-Dev_3.3.0beta1_Linux_x86_install-deb_en-US.tar.gz) klicken und "Hier entpacken" wählen.

  3. Im Verzeichnis mit den ganzen ausgepackten DEB-Dateien ein Terminalfenster öffnen und sudo dpkg -i *.deb eingeben. OpenOffice 3.3 wird dann installiert. Ein bestehendes OpenOffice 3.2 wird dabei nicht überschrieben.

  4. Da die Beta nicht im Menü eingetragen wird, kann nun noch ein Starter neu angelegt werden, der auf das Hauptmenü von OpenOffice verweist. In das Feld "Befehl" des Starters ist dazu "/opt/ooo-dev3/program/soffice" einzutragen.

Kommentare sind wie immer erwünscht.