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Lüften bei großer Hitze – ja oder nein?

Ist es sinnvoll, bei großer Hitze den ganzen Tag über alle Wohnungsfenster geschlossen zu halten? Dann kann die Hitze ja nicht hineinkommen und es bleibt schön angenehm in der Wohnung, könnte man annehmen. Immerhin ist dieser Tipp hundertfach im Netz zu finden, steht selbst im „Hitzeknigge“ des Umweltbundesamts, man liest ihn regelmäßig in der Tageszeitung und hört ihn gelegentlich auch im Radio oder im Fernsehen.

Tatsächlich ist die Sache nicht so einfach. Wenn eine Wohnung nicht gelüftet wird, steigt der CO2-Pegel der Innenluft immer weiter an. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Gereiztheit sind die Folge. Ebenso nimmt die Luftfeuchtigkeit immer mehr zu, da Pflanzen, Menschen und Haustiere Wasser an die Luft abgeben – besonders, wenn ihnen zu warm ist. Je feuchter die Luft ist, desto stärker empfinden wir aber hohe Temperaturen als unangenehme Hitze, weil wir uns nicht mehr so gut durch Verdunstung über die Haut (sprich: Schwitzen) kühlen können. Deshalb sind Tipps wie „nasse Handtücher vor einen Ventilator hängen“ oder „Wasser versprühen“ eher schädlich, denn die Abkühlung der Luft wird durch die Erhöhung der Feuchtigkeit wieder zunichte gemacht.

Es ist ja schön, dass die Handtücher nun kühl sind, aber eigentlich wäre es besser, wenn unsere Haut sich selbst besser kühlen könnte. Richten Sie den Ventilator also nicht auf nasse Handtücher, sondern auf Ihren eigenen Körper und trinken Sie genug Wasser, davon haben Sie mehr. Es kann tatsächlich abkühlend wirken, warme trockene Luft in die Wohnung hinein zu lassen, wenn dadurch weniger warme, aber viel feuchtere, Luft nach draußen befördert wird.

Die „gefühlte Hitze“ lässt sich recht gut berechnen, wenn wir ein paar Annahmen über den menschlichen Körper treffen. Mein selbstgeschriebener Lüftungsratgeber geht von einem durchschnittlichen Erwachsenen aus. Unterhalb von 20 °C liefern die verwendeten Formeln realitätsferne Werte, daher erlaubt das Formular keine Eingabe niedrigerer Temperaturen.

Falls jemand Spaß am Python-Quelltext des CGI-Skriptes hat: hitzeindex.py.zip

Osterformel nach Gauß und Lichtenberg

In der Wikipedia ist eine praktische Formel zu finden, die in ihrer ursprünglichen Fassung von Carl Friedrich Gauß stammt und die es ermöglicht, das Datum des Ostersonntags für jedes Datum von 1582, dem Jahr der Einführung des Gregorianischen Kalenders, bis weit in die Zukunft zu berechnen.

Da der Ostersonntag stets der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond ist und sich die Umlaufzeiten von Erde und Mond so schnell nicht ändern, hält sich der Rechenaufwand in Grenzen.

Mond zu Ostern
Die ursprüngliche Gauß-Formel deckte nur einen begrenzten Jahresbereich ab. 1997 ergänzte sie Heiner Lichtenberg so, dass sie für alle Jahre des Gregorianischen Kalenders zu verwenden ist.
Hier die Umsetzung der Gaußschen bzw. Lichtenbergschen Osterformel als Python-Programm:

"Osterformel nach Gauß und Lichtenberg" vollständig lesen

Das Alter von Klimaaktivistinnen

Die bekannteste 16-jährige Schwedin der Welt wurde heute 17 Jahre alt. Damit sind nun alle Texte, die auf die „16-jährige Klimaaktivistin“ verweisen, offiziell veraltet.

Da es für die deutschsprachige Presse bei Klimaaktivistinnen anscheinend immer wichtig ist, wie alt diese sind, habe ich mal gezählt, wie viele Google-Fundstellen es bei der Suche nach der Phrase "n-jährige Klimaaktivistin" für alle n von 1 bis 100 gibt. Falls nur ein Name auf der ersten Suchergebnisseite auftaucht, ist dieser im Diagramm vermerkt.

Diagramm "Das Alter von Klimaaktivistinnen" vollständig lesen

Kommentare zum Python-3-Buch

Im letzten Semester habe ich erstmals mein Buch „Grundlagen der Ingenieurinformatik mit Python 3“ online gestellt. Das Buch steht unter einer Creative-Commons-Lizenz und darf (bei Namensnennung) beliebig weitergegeben werden. Das führt nun dazu, dass es auch von vielen außerhalb der eigentlichen Zielgruppe (den Bauingenieurstudenten der Hochschule Bochum) gelesen wird. Mich interessiert, wie jemand den Text wahrnimmt, der nicht die dazu gehörende Vorlesung besucht hat. In der PDF-Datei befindet sich daher auf der letzten Seite ein Link auf diesen Blogeintrag mit der Bitte um Kommentare – zu denen ich hiermit herzlich einlade.

Rhythmbox-Plugin "edit file" zum Bearbeiten von MP3- und OGG-Dateien

Im Musik-Abspielprogramm Rhythmbox fehlte mir seit jeher eine Funktion, um das gerade ausgewählte Musikstück in einen Editor zu laden. Sei es, um die Lautstärke anzupassen, aus einer Aufnahme unerwünschte Ansagen herauszuschneiden oder um einfach nur mal mit ein paar Filtern herumzuexperimentieren. Eine ausgedehnte Websuche führte mich zwar nicht zum Ziel, wohl aber zum Plugin "Open Folder" von Adolfo González Blázquez. Dieses öffnet den Ordner der gerade ausgewählten Datei mit dem Standard-Dateimanager, z.B. Nautilus. Ich musste lediglich drei Zeilen ändern, um meine lange vermisste Editierfunktion zu bekommen. Ich habe mir in dieser allerersten Version 0.1 (erschienen im Oktober 2009) die Arbeit recht einfach gemacht, indem ich gar nicht erst teste, welches der vom System als Standard vorgesehene Editor für Musikdateien ist, sondern das Plugin ruft einfach "audacity" über seinen Namen auf. Wer mag, darf gerne noch etwas an dem Programm herumfeilen.

Im Mai 2011 wurde für Rhythmbox 0.13 unter Ubuntu 11.04 (Natty Narwhal) eine winzige aber funktionsentscheidende Änderung notwendig. Anstelle von shell.get_property("selected_source") heißt es im Quelltext an einer Stelle nun shell.get_property("selected_page"). Diese Version des Plugins ist unten als rb-edit-file_0.2.zip aufgeführt. Ein großes Dankeschön an Erik Lundmark für den Hinweis auf die Fehlermeldung!

Screenshot Rhythmbox-Plugin "edit file"
Selbstverständlich ist meine Variation ebenfalls wieder Open Source.

Zur Installation unter Ubuntu Linux mit Gnome-Desktop ist lediglich der Inhalt der ZIP-Datei in den Ordner ~/.gnome2/rhythmbox/plugins/rb-edit-file zu entpacken und Rhythmbox neu zu starten. Unter "Bearbeiten – Plugins" muss dann nur noch ein Häkchen bei "Edit file" gesetzt werden. Im Kontextmenü jedes Musikstücks taucht nun der Menüpunkt "Edit file" auf.

Download
rb-edit-file_0.2.zip (Rhythmbox 0.13 ab Ubuntu 11.04 Natty Narwhal)
rb-edit-file_0.1.zip (Rhythmbox 0.12 bis Ubuntu 10.10 Maverick Meerkat)

"Was, frage ich euch, hat Google je für uns getan?"

Wer erinnert sich nicht an die Szene aus "Das Leben des Brian", in der das konspirative Treffen der Volksfront von Judäa zu einer umfassenden Aufzählung der Errungenschaften der Römischen Kultur wird?

Hier ist die Szene mit neuem Synchronton (leider wurden die verschiedenen Stimmen alle von einer Person gesprochen und die Stimmlage nachträglich stark verändert, dadurch klingt der Ton etwas seltsam).

Die Verschwörer heißen Ludwig, Konrad, Anne und Erich und sie protestieren gegen die Ausspähung ihrer Kontakte und der Kontakte ihrer Kontakte, indem sie hundertfach ihre Fotos und die ihrer Häuser ins Netz setzen. Herrlich absurd! Äh, …

Gefunden in der taz vom 27. August 2010.