FH Bochum — FB 2, Bauingenieurwesen
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Grundlagen CAD - Einführung in AutoCAD LT
Konstruktionstechniken
6 Konstruktionstechniken
Wie kennen nun einen großen Querschnitt der Zeichen- und Konstruktionsmittel, die uns von AutoCAD LT
zur Verfügung gestellt werden. Dieser letzte Abschnitt stellt einige Kombinationen vor, die wir bei unserer
Arbeit mit dem Programm später immer wieder benötigen werden. An einem Beispiel wird gezeigt, wie wir
die Vorteile von CAD gegenüber dem Zeichenbrett sinnvoll einsetzen können.
6.1 Sinnvolle Reihenfolge der Zeichnungserstellung
Natürlich kann man bei AutoCAD „einfach drauf los“ zeichnen, ohne sich Gedanken über Maßstäbe oder
Blattaufteilung zu machen. Bei großen Zeichnungen oder bei der Erstellung einer Reihe von themenver-
wandten Zeichnungen empfiehlt sich jedoch eine gewisse Systematik der Konstruktionsreihenfolge.
•
Definition der wichtigsten Text- und Bemaßungsstile sowie der wichtigsten Linientypen in einer Vorga-
bedatei, die immer wieder verwendet werden kann.
•
Festlegung einer geeigneten Layerstruktur mit Trennung nach untergeordneten und übergeordneten
Bauteilen, um bei Bedarf ganze Bauteilgruppen ausblenden zu können. Zusätzlich sollte darauf geachtet
werden, daß auch für jede Strichstärke ein eigener Layer existiert.
•
Da grundsätzlich jeder Farbe beim Druck jede beliebige Strichstärke zugeordnet werden kann, ist es
empfehlenswert, sich eine Tabelle anzulegen, in der Farben und Strichstärken zugeordnet werden. Drei
Arten der Zuordnung haben sich dabei eingebürgert.
1) Man übernimmt eine vorhandene Farbzuordnung, wie sie beispielsweise bei Tuschestiften üblich ist,
2) man sortiert die Strichstärken entsprechend der AutoCAD-Farbnummern oder
3) man orientiert sich an ergonomischen Gesichtspunkten und benutzt für die häufigsten Strichstärken
gut zu erkennende und zu unterscheidende Farben. Die hier aufgeführte Auswahl gilt für das Zeich-
nen auf hellem Hintergrund.
6.1.1.1 Gebräuchliche Zuordnungen von Farbe und Strichstärke
Linienstärke
„Tuschestift“
„Sortiert“
„Ergonomisch“
0,18 mm
rot (1)
rot (1)
magenta (6)
0,25 mm
„weiß“ (7)
gelb (2)
„weiß“ (7)
0,35 mm
gelb (2)
grün (3)
blau (5)
0,5 mm
braun (32)
cyan (4)
rot (1)
0,7 mm
blau (5)
blau (5)
grün (3)
1,0 mm
ocker (42)
magenta (6)
gelb (2)
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Festlegung eines Rasters oder der wichtigsten Bauteilmaße auf einem Hilfslinien-Layer im Maßstab 1:1.
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Zeichnen der wesentlichen Bauteile; dabei auf eine saubere Layerzuordnung achten.
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Zeichnen der untergeordneten Bauteile. Es ist empfehlenswert, nur so viel wie nötig in eine Zeich-
nungsdatei aufzunehmen. Wenn eine große Zeichnung aus verschiedenen Schnitten, Ansichten und
Details bestehen soll, so kann sowohl jedes Detail, als auch jeder Schnitt in einer eigenen Datei gezeich-
net werden. Wenn der Maßstab bereits feststeht, kann auch bereits vermaßt und beschriftet werden.
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Schließlich können die einzelnen Elemente auf eine vorbereitete Leerzeichnung mit Rahmen und
Schriftfeld montiert werden, wobei dann auch eine maßstabsgerechte Größenänderung erfolgt.
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Als letztes werden Schraffuren und dekorative Elemente („Bäumchen“) in die Zeichnung integriert.