(2009) Als „CamelCase“ (auch „Kamelschrift“ oder „Höckerschrift“) bezeichnet man die Schreibweise von Wörtern mit innenliegenden Großbuchstaben (auch „Binnenmajuskeln“, „CamelCaps“ oder „Kamelversalien“).
Die hervorgehobenen Wortteilanfänge erinnern dabei an die Höcker eines Kamels und unterbrechen gewollt den Lesefluss.
Lange Zeit waren Binnenmajuskeln nur als besondere nationale Namensschreibweise (MacKay, DuPont) oder in biblischen Texten (HErr) bekannt.
Etwa ab der Mitte des 20.
Jahrhunderts tauchten vermehrt Produktbezeichnungen in der nicht rechtschreibungskonformen Kamelschreibweise auf (CinemaScope, VisiCalc, WordPerfect, PageMaker).
Auch in der Informationstechnik gewannen Binnenmajuskeln große Verbreitung.
Programmiererinnen und Programmierer setzen Großbuchstaben oft zur visuellen Trennung der Bestandteile von zusammengezogenen Funktionsnamen und Variablenbezeichnern ein, da die meisten Programmiersprachen hierfür keine Leerzeichen zulassen (currentValue=42).
Die Verwendung eines großgeschriebenen „i“ zur Vermengung der weiblichen und männlichen Form eines Wortes, das sogenante „Binnen-I“, wurde Ende des 20.
Jahrhunderts zeitweise bevorzugt in Soziologen- und Feministinnenkreisen verwendet, verschwindet aber wieder aus dem Schriftgebrauch zugunsten geschlechtsneutraler und mit der Sprechweise sowie den Rechtschreibregeln übereinstimmender Formen.