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QEMU/KVM: Schrift unscharf, Fenstergröße wiederherstellen

Mit einer der letzten QEMU-Versionen kam ein scheinbar nettes Feature dazu: Die Größe des Client-Fensters lässt sich jetzt stufenlos in der Größe verändern. Alle Inhalte werden automatisch skaliert und man kann mit einem Blick einen ganzen Bildschirm voller virtueller Windows-Maschinen überwachen.

Dusseligerweise gibt es wohl keine Funktion, um die Originalgröße eines Fensters wiederherzustellen. Das ist ärgerlich, weil schon bei einem Pixel Abweichung alle Schriften unscharf und matschig interpoliert werden. Um die knackige Cleartype-Darstellung von Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 ist es dann geschehen.

Abhilfe ist mit dem praktischen Programm "xdotool" möglich. Dieses kann nicht nur beliebige Tastendrücke und Mausklicks an beliebige Fenster schicken, sondern auch jedes Fenster pixelgenau in der Größe ändern. Folgende zwei Zeilen beispielsweise setzen das QEMU-Fenster auf die Größe 1024×768 Pixel:

fenster=`xdotool search --title QEMU`
xdotool windowsize $fenster 1023 767


Der Trick besteht darin, einen jeweils um 1 geringeren Wert als die tatsächlichen Fenstermaße zu nehmen, da nicht die Höhe und Breite übergeben wird, sondern die jeweils größten x- und y-Werte, deren Zählung klassischerweise bei null beginnt.

Falls es mehrere Fenster mit dem Namen "QEMU" gibt, kann man auch alle mit einer kleinen Schleife auf die richtige Größe bringen:

fensterliste=`xdotool search --title QEMU`
for fenster in $fensterliste; do
xdotool windowsize $fenster 1023 767
done


Das Programm xdotool ist in Synaptic bereits aufgeführt und kann einfach durch Anklicken in der Paketverwaltung oder mit dem Kommando
sudo apt-get install xdotool
installiert werden.

Ein Dankeschön an Al Dimond!

Mehrere Seiten auf ein Blatt Papier drucken

Eines der Programme, das ich zu Windowszeiten sehr geschätzt hatte, war ein Pseudodruckertreiber namens FinePrint. Damit war es möglich, jeweils mehrere Seiten eines Textes auf ein einzelnes Blatt Papier zu drucken. Für Probedrucke ließ sich dadurch eine Menge Toner und Papier sparen.
Gut versteckt in den Seitenvorschau-Optionen der Textverarbeitung von OpenOffice.org 3.0 befindet sich dieser praktische Dialog für den Mehrseitendruck.
Durch Zufall entdeckte ich nun, dass eine ähnliche Funktion bereits seit der Version 1.0 im Textverarbeitungsmodul "Writer" von OpenOffice.org enthalten ist. Seltsamerweise ist der Einstellungsdialog dazu weder im Druckmenü noch in den Seiteneinstellungen zu finden, stattdessen befindet er sich gut versteckt in den Optionen der Seitenvorschau. Die Funktion ist recht praktisch und gut konfigurierbar. Es lässt sich einstellen, ob die Seiten im Hoch- oder Querformat angeordnet werden sollen, die Anzahl von Reihen und Spalten kann frei gewählt werden und ebenso die Rand- und Zwischenabstände. Selbst 21 Seiten auf ein einziges Blatt zusammenzufassen, ist kein Problem. Um diese Spickzettel anschließend noch lesen zu können, sind allerdings ein sehr guter Drucker und sehr gute Augen notwendig. Die Grenze liegt sogar bei 200 Seiten (10 Zeilen und 20 Spalten) pro Blatt.

PDF-Import für OpenOffice nimmt Gestalt an

Die zweite Betaversion des für September angekündigten Bürosoftwarepaketes OpenOffice.org 3.0 kann seit kurzem von der Webseite http://de.openoffice.org heruntergeladen werden.

Zusammen mit der Erweiterung zum PDF-Import bietet bereits die Betaversion ein wundervolles Werkzeug zur Weiterverarbeitung von PDF-Dateien. Um möglichst hohe Layouttreue zu erzielen, werden die PDF-Dateien nicht als Textdokument, sondern als Zeichnungs- bzw. Präsentationsdatei geladen. Im Gegensatz zum ebenfalls neu eingeführten PDF-Import von Inkscape werden von OpenOffice alle Seiten der PDF-Dateien in einem Rutsch importiert. Dadurch lassen sich PDF-Dateien auch mit wenigen Mausklicks in PowerPoint-Präsentationen oder andere Formate umwandeln.

Probleme gibt es noch, wenn in der zu importierenden PDF-Datei Schriftarten verwendet wurden, die nicht auf dem eigenen Rechner vorhanden sind. Dann stimmt in der Regel die Zeilenbreite nicht und das Layout sieht recht wüst aus. Auch Lücken oder Überschneidungen innerhalb einzelner Textzeilen können dann auftreten.

Völlig genial ist die Möglichkeit, sogenannte "hybride PDF-Dateien" zu erzeugen, die OpenOffice wie eine gewöhnliche ODF-Datei öffnen und bearbeiten kann und die jedermann auch ohne OpenOffice layoutgetreu darstellen und drucken kann. Für den Dokumentenaustausch eröffnet das faszinierende Möglichkeiten.

Windows-Dateitypen für OpenOffice.org 3.0 registrieren

Die aktuelle Beta 2 von OpenOffice.org 3.0 verspricht ja einiges. Der PDF-Import, der Export hybrider PDF-Dateien und der Multiseitenzoom sind für mich genug Gründe, bereits jetzt schon ziemlich intensiv die neue Version zu nutzen. Beim Testen unter Windows fiel mir jedoch auf, dass das Programm die Dateitypen nicht registriert, sodass im Explorer angeklickte ODF-Dateien immer mit der parallel installierten OpenOffice-2- oder StarOffice-8-Version geöffnet werden oder, wenn sonst kein Programm zum Umgang mit ODF-Dateien installiert ist, mit irgendeinem anderen Programm. Aus irgendeinem Grund entwickelte auf einem Rechner der Adobe Reader eine seltsame Neigung, ODT-Dateien öffnen zu wollen. Laut Aussage der Entwickler ist das Absicht, da das Programm ja nur zu Testzwecken installiert werden soll und nicht zum produktiven Arbeiten. Trotzdem wäre es ja ganz schön, wenn das Anklicken von Dateien mit den entsprechenden Endungen (ODT, ODS, ODP, ODG, ...) auch das zu testende OpenOffice 3.0 startete.

Abhilfe schafft die Installation "zu Fuß" mittels eines zusätzlichen Parameters. Nach dem Auspacken der Installationsdateien muss man per "Eingabeaufforderung" in dem Verzeichnis, in das die Dateien ausgepackt wurden, folgendes eingeben:
setup.exe WRITE_REGISTRY=1

Das Installationsprogramm läuft dann normal durch und trägt die Betaversion als Standardanwendung für alle Open-Document-Dateitypen ein.

Vista-Anwender werden weniger – wirklich?

Prozentuale Verteilung der Betriebssystemversionen unter den Besuchern meiner Websites
Seit fünf Jahren führe ich eine kleine Statistik über die Betriebssystemversionen der Besucher meiner Websites. Mittlerweile sind dort über drei Millionen Besuche erfasst. Spannend finde ich, wie sich über die Jahre die verschiedenen Betriebssysteme ablösen. Waren 2003 noch die Anwender von Windows 98, Window 2000 und Windows XP fast zu gleichen Teilen vertreten, entschied XP recht bald das Rennen für sich. Von einer Ablösung durch Windows Vista ist trotz der Brutalität, mit der die "Buntglasfenstersoftware" in den Markt geprügelt wird, wenig zu spüren. Im Gegenteil – anscheinend gibt es seit zwei Monaten deutlich mehr Besucher, die Vista deinstallieren als Vista-Neukunden. Ob der Trend wohl anhält? So ganz glaube ich das ja nicht.
Dass ganz leise der Anteil der Linux- und Mac-OS-X-Nutzer immer mehr zunimmt, lässt sich übrigens ebenfalls recht gut erkennen.

Nautilus "vergisst" Datum und Uhrzeit beim Kopieren unter Ubuntu 8.04

In der neuen GNU/Linux-Version Ubuntu 8.04 (Hardy Heron) weist der Gnome-Dateimanager Nautilus eine Eigenheit auf, die von einigen als Feature, von anderen als Bug angesehen wird: Das Datum einer Datei wird auf den Moment des Kopiervorgangs gesetzt, nicht auf das Entstehungsdatum der Ursprungsdatei. Es lassen sich mehrere Gründe konstruieren, warum das so sein soll, angefangen von "das haben wir schon immer so gemacht" (gemeint ist das Verhalten des Shell-Befehls "cp"), über "eine Kopie ist eine neue Datei, das soll man gefälligst auch sehen können" bis zu "Linux ist schließlich nicht Windows".

Ohne die Diskussion über Sinn und Unsinn dieses Verhaltens fortführen zu wollen (das kann, wer mag, hier tun), stand ich plötzlich vor dem Problem, einige hundert Digitalfotografien in diversen Ordnern zu haben, die ein völlig falsches Dateidatum aufwiesen. Für alle, denen ähnliches widerfahren ist: es gibt ein einfaches Programm, das das Dateidatum einer Fotografie wieder auf deren Aufnahmedatum zurücksetzen kann. Es heißt jhead, wurde von Matthias Wandel geschrieben und repariert das Datum aller Foto-Dateien eines Ordners mit einem einfachen Aufruf:
jhead -ft *.JPG

JHead gibt es für Linux, OS X und Windows. Unter Ubuntu Linux ist es Bestandteil des Universe-Repositorys und kann mittels Synaptic installiert werden. Ein großes Dankeschön an Matthias Wandel für sein tolles Programm!

Nachtrag (20. Juni 2008): Der Fehler ist behoben worden und die neue Version der dafür zuständigen GLib-Bibliothek - libglib2.0-0 in der Version 2.16.3-1ubuntu3 - wird in Kürze über die Aktualisierungsfunktion verfügbar sein.

Marvosym.ttf in Ubuntu 8.04 Hardy Heron

Marvosym.ttf ist seit April 2008 in der Softwareliste von Ubuntu Linux enthalten.
Eine nette Überraschung lieferte mir heute die Synaptic-Paketverwaltung, als ich in der frisch installierten neuen Ubuntu-Version 8.04 nach True-Type-Fonts suchte. Völlig unerwartet für mich wurde mein Symbolfont Marvosym.ttf in den Softwarekatalog der freien Betriebssystemdistribution aufgenommen. Ein Dankeschön an die ETH Zürich!

Marvosym gibt es für Windows und Linux.
Zur Marvosym-Website